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Energie und Gas - Tipps und Maßnahmen

heizung flach

Nicht erst mit Blick auf eine mögliche Gasmangel-Lage im Herbst und Winter beschäftigen sich Verwaltungen, Experten sowie Bürgerinnen und Bürger mit dem Thema Energiesparen. Wer seinen Verbrauch im Blick hält, leistet auch einen wichtigen Beitrag in Sachen Klimawandel und tut nicht zuletzt auch dem eigenen Geldbeutel etwas Gutes.

Um auf eine mögliche Gasmangellage vorbereitet zu sein und Versorgungseinschränkungen bei Gas und Energie in der kalten Jahreszeit möglichst zu vermeiden, ist es schon jetzt wichtig, dass alle Gasverbraucher – von Privathaushalten bis zur Industrie – Gas und Energie einsparen. Denn: Was wir jetzt nicht verbrauchen, steht im Winter noch zur Verfügung. 

Welche Maßnahmen ergreift der Kreis?

Kreishaus-LoreAuf Basis der Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung hat der Kreis Recklinghausen kurzfristige Maßnahmen zur Energie-Einsparung beschlossen:

Warmwasser

Die Warmwasserbereiter in den Kreisbüros und den Berufskollegs werden abgeschaltet.

Absenkung der Raumtemperatur

Die Raumtemperaturen der Verwaltungs- und Schulgebäude werden grundsätzlich abgesenkt. Für Büros, Klassenräumen und Umkleiden sind 19°C und Sporthallen 17°C Raumtemperatur vorgesehen. Flure und Nebenräume werden nicht beheizt. Hier erfolgt ein Frostschutzbetrieb auf 5 °C. Die Beheizung erfolgt nur zur Heizperiode vom 1. Oktober 2022 bis zum 15. April 2023.

Raumkühlung

Die Kühlung von Konferenz-, Sitzungs- und Besprechungsräumen wird abgeschaltet. Die Notwendigkeit der zusätzlichen Kühlung von IT und Serverräumen wird derzeit geprüft.

Elektroversorgung im Kreishaus

  • In allen Büros, in denen bereits eine energieeffiziente Tageslichtleute installiert wurde, wird die reguläre Bürobeleuchtung abgeschaltet.
  • Auf den Fluren werden 50 Prozent aller Leuchten außer Betrieb genommen.
  • Die Außenbeleuchtung des Hinweisschildes "Kreishaus" am Dordrechtring wird ebenso abgeschaltet wie die Beleuchtung der Lore vor dem Kreishaus.
Darüber hinaus wird die Nutzung von zusätzlichen Elektrogeräten in den Verwaltungsräumen untersagt.


#besserbereit - Informationskampagne zur Krisenprävention bei Gasmangellage und Energieengpässen

220916_RVR_BesserBereit_Social_TwitterDie Selbsthilfefähigkeit der Menschen stärken, Energienotlagen verhindern, das Krisenmanagement stärken – besser bereit sein. Das ist das Ziel der regionalen Informationskampagne #besserbereit, der sich alle 53 Kommunen des Ruhrgebiets und der Regionalverband Ruhr angeschlossen haben.

Aktuell treffen alle Kommunen im Ruhrgebiet Vorkehrungen für einen möglichen Gasmangel und Energieengpässe im Herbst und Winter. Vor diesem Hintergrund hat der Kommunalrat, die Runde der Oberbürgermeister und Landräte im RVR eine regionale Kampagne initiiert, die in allen 53 Kommunen sichtbar wird. Sie informiert über Maßnahmen der Kommunen und liefert auf der anderen Seite praxisnahe Tipps und Checklisten, um auf künftige Krisen- oder Notfallsituationen besser vorbereitet zu sein.

Denn: Das Thema Vorsorge geht uns alle an und wir wollen es gemeinsam angehen.

Weitere Informationen zu den Themen Selbsthilfe, staatliche Vorsorge sowie zur Gasversorgungslage in mehreren Sprachen gibt es auf der Homepage:

  • www.besserbereit.ruhr

 

Energiespar-Tipps

 
FAQBrennt das Licht noch obwohl ich mich gar nicht mehr im Zimmer aufhalte? Bleiben meine elektronischen Geräte dauerhaft im sogenannten Stand-by-Modus? Lüfte ich richtig und habe ich die optimale Raumtemperatur im Blick?

Schon mit kleinen Maßnahmen lässt sich viel erreichen: Das gilt vor allem beim Thema Energiesparen. Es muss nicht immer sofort die neue Waschmaschine, der neue Kühlschrank oder sogar eine neue Heizanlage sein. Es reichen schon die kleinen Dinge, um einen Unterschied zu machen. Das freut nicht nur das Klima sondern auch das eigene Portemonnaie. 

Wir haben an dieser Stelle einige Tipps gesammelt, wie sich Energie einfach und effizient sparen lässt.

Heizung und Klimanlage

HeizreglerSchon mit kleinen Maßnahmen lässt sich häufig viel erreichen.

Was bedeuten die Ziffern auf dem Thermostatventil der Heizung?
Eine der gängigsten Methoden beim Energiesparen ist das Herunterdrehen des Thermostatventils: Die einzelnen Stufen stehen für folgende Raumtemperaturen:

5 = 28°C
4 = 24°C
3 = 20°C
2 = 16°C
1 = 12°C
* = 6°C (der sogenannte Frostwächter)
0 = AUS (nicht bei allen Heizungen vorhanden)

Wichtig ist hier noch zu erwähnen: Wer fröstelnd nach Hause kommt und die Heizung auf eine höhere Stufe stellt, dem wird nicht schneller warm. Die Stufen auf dem Thermostatventil stehen lediglich für die gewünschte Raumtemperatur, nicht für die Geschwindigkeit des Heizvorgangs.

Ändert?
Schon kleine Temperaturunterschiede können sich positiv auf den Energieverbrauch auswirken. Wenn die Innentemperatur zum Beispiel 20 Grad Celsius beträgt, während die Außentemperatur bei einem Grad Celsius ist, besteht eine Differenz von 19 Grad Celsius. Wird die Temperatur beispielsweise von 20 Grad Celsius auf 16 Grad Celsius gesenkt, sinkt der Energieverbrauch um 4/19 - also um etwa 20 Prozent.

Welche Maßnahmen kann ich noch ergreifen, um beim Heizen zu sparen?
Die Regelung am Heizkessel bietet Optionen, um den Verbrauch zu reduzieren: Die Heizzeiten beispielsweise können verändert beziehungsweise verkürzt werden. Um Heizenergie zu sparen, kann die Vorlauftemperatur der Heizung in der Nacht oder bei längerer Abwesenheit am Tag beispielsweise reduziert oder der Kessel ganz abgestellt werden.

Mit programmierbaren Thermostaten lassen sich die Heizkörper so regeln, dass sie dann runterfahren, wenn weniger Wärme benötigt wird: nachts, tagsüber während der Arbeitszeit oder auch während des Urlaubs. Bis zu zehn Prozent Heizenergie lassen sich so einsparen

Bei einer Niedrigtemperaturheizung (Wärmepumpe) sollte der Absenkbetrieb mit einem Energieberater besprochen werden.

Ein letzter Tipp: Senken Sie die Heizgrenztemperatur. Sie bestimmt, ab welcher Außentemperatur die Heizung anspringt – auch hier wirkt sich ein geringer Temperaturunterschied positiv auf den Energieverbrauch aus.

Führt Lüften zu einem Energieverlust?
Der Energieverlust wird durch kurzes Stoßlüften auf ein Minimum reduziert. Bei kalten Außentemperaturen genügt ein einmaliges Stoßlüften von maximal fünf Minuten pro Tag. Ein Fenster, was sich dauerhaft im Kippzustand befindet, lässt über einen längeren Zeitraum wertvolle Energie nach außen dringen.

Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen begünstigt Schimmelbildung, deshalb ist es wichtig, diese nach außen zu tragen. Außerdem sollte das Aufhängen von Wäsche in den Innenräumen vermieden werden. Gute Alternativen sind Kellerräume oder das Wäschetrocknen im Freien, sofern die Witterung das zulässt. Zur Messung der Luftfeuchtigkeit kann ein Hydrometer verwendet werden. Es gibt aber auch Haushalte mit einer Lüftungsanlage, welche die Luftfeuchtigkeit von selbst reguliert.

Beleuchtung

LeuchtbirneWelche Möglichkeiten habe ich, bei der Beleuchtung Energie zu sparen?
Bei der Beleuchtung gilt allgemein: LED ist deutlich sparsamer als herkömmliche Glühbirnen odert Halogenstrahler. Damit es in den Räumen ausreichend hell wird, müssen wir uns nicht mehr an dem alten 60-Watt-Standardglühlampen orientieren. Eine qualitativ hochwertige Energiesparlampe schafft die gleiche Helligkeit mit geringerer Leistungsaufnahme, also mit weniger Watt, entsprechend einem geringeren Stromverbrauch und geringeren Stromkosten. Zudem beeinflusst die Lichtfarbe das Helligkeitsempfinden. Im Allgemeinen werden vor allem drei Lichtfarben unterschieden: warmweiß, neutralweiß und tageslichtweiß.

Aber schon mit ganz einfachen und praktischen Maßnahmen lässt sich bei den Stromkosten für Beleuchtung viel Geld einsparen. Als oberste Regel gilt: Tageslicht nutzen! Und: Beim Verlassen eines Raumes das Licht ausschalten. 

Badezimmer und Warmwasser

Waschbecken und WasserhahnWelche einfachen Möglichkeiten gibt es, Warmwasser zu sparen?
Die einfachste Möglichkeit lautet wie immer Verzicht. Eine Dusche statt der Badewanne senkt den Verbrauch des warmen Wassers enorm – und auch unter der Dusche kann Wasser gespart werden. Wie viel, das hängt von der Wassertemperatur und Dauer ab. Außerdem können Sparduschköpfe genutzt werden. Sie verringern den Durchfluss des Wassers um etwa drei Liter pro Minute - ohne dabei einen für den Verbraucher spürbaren Unterschied zu machen.

Kann die Wassertemperatur im Haus gesenkt werden?

Sofern Sie Zugriff auf die Haustechnik haben oder Durchlauferhitzer genutzt werden, können Sie auch die Temperatur des Wassers senken. Zu allererst sollte die Temperatur der Warmwasserbereitung gesenkt werden. Warmes Wasser wird mit bis 70 Grad Celsius bereitgestellt und auf die entsprechende Temperatur, zum Beispiel 36 Grad Celsius beim Duschen, heruntergemischt. Bis die gewünschte Temperatur erreicht ist, wird viel Energie verbraucht.

Braucht es rund um die Uhr Warmwasser?
Die Bereitschaftszeiten der Warmwasserbereitung können den Energieverbrauch enorm senken. Wenn kein warmes Wasser benötigt wird, beispielsweise zwischen 23 Uhr und 5 Uhr, kann auch die Warmwasserbereitung abgeschaltet werden. Teilweise lässt sich auch die Zirkulationstemperatur im Gebäude senken, was ebenfalls den Energieverbrauch verringert.

Wenn ich die Temperatur senke, habe ich dann mit Legionellen zu kämpfen?
Das Umweltbundesamt empfiehlt, das Wasser immer bei mindestens 55 Grad Celsius zu halten, um Legionellenwachstum zu verhindern. Als Faustregel geben die Fachleute 60 Grad Celsius am Ausgang der Wasserzubereitung und 55 Grad Celsius im Leitungssystem aus.

Kochen und Haushalt

KuehlschrankWorauf sollte ich beim Betrieb meines Kühlschranks achten?
Besonders Kühl- und Gefriergeräte verbrauchen viel Strom. Hier helfen die optimalen Kühl- und Gefriertemperaturen: Beim Kühlschrank sind das maximal +7 Grad Celsius. Die Gefriergeräte sollten nicht wärmer oder kälter als -18 Grad Celsius eingestellt sein. Wenn die Geräte keine Abtau-Automatik haben, sollten sie in regelmäßigen Abständen abgetaut werden, denn Eisschichten innerhalb des Gefrierfachs erhöhen den Stromverbrauch.

Zusätzlich Kühlgeräte, die meist nur bei Feierlichkeiten zum Einsatz kommen, können den Rest der Zeit auch vom Strom genommen werden, um Energie zu sparen.

Wo ist der richtige Standort für meinen Kühl-/Gefrierschrank?
Der Beste Standort für ein Kühl-/Gefriergerät ist ein wenig oder komplett ungeheizter Raum. Außerdem solte die Nähe zu Wärmequellen (Heizung, Herd/Backofen, Spielmaschine) ebenso vermieden werden wie direkte Sonnenstrahlung. Auch eine gute Belüftung ist wichtig. Daher bietet es sich an, das Gerät mit Abstand zur Wand aufzustellen.

Weitere Tipps: 
  • erhitzte Lebenmittel erst abkühlen lassen
  • beschädigte Türdichtungen auswechseln
  • bei längerer Abwesenheit (Urlaub etc.) Gerät auf kleinster Stufe laufen lassen oder komplett abschalten
  • ein gut befülltes Gerät ist effizienter im Betrieb
BackofenWie lässt sich beim Kochen und Backen Energie sparen?
Oben ohne verbraucht mehr Energie. Daher gilt: Auf jeden Topf passt ein Deckel. Die Topfgröße sollte zudem immer zur Herdplatte passen.Mit dem guten alten Schnellkochtopf (Dampfdruck) lässt sich bis zu 50 Prozent Zeit und Energie sparen.

Elektroplatten kochen wirtschaftlicher, wenn die Höchstleistung nur zum anfänglichen Erhitzen  genutzt wird. Anschließend garen Speisen bei niedriger Temperatur weiter. Die Kochplatte kurz vor Ende des Garvorgangs ausschalten und die Restwärme nutzen.

Das Vorheizen des Backofens ist meist nicht nötig, denn bis dieser die gewünschte Temperatur erreicht hat, wird bereits viel Energie verbraucht. Wer die Speisen bereits beim Aufheizen in den Backofen legt, verringert die Garzeit. Einzig die empfohlenen Angaben auf den Verpackungen entsprechen der Dauer bei vorgeheiztem Backofen.

Tipp:
Zum schnellen Erhitzen von Wasser sind elektrisch betriebene Wasserkocher die beste Lösung - der Stromverbrauch ist gegenüber Herden deutlich geringer. Gleiches gilt auch für andere elektrische Kleingeräte wie etwa Eierkocher, Brotbackautomaten oder Minibacköfen.

Waschen, Trocknen und Co.

WaschmaschineMuss die Waschtrommel voll sein, wenn ich die Waschmaschine einschalte?

Geräte wie Geschirrspüler, Trockner und Waschmaschinen verbrauchen enorm viel Strom und sollten wenn möglich nur bei voller Auslastung genutzt werden. Außerdem kann auch durch verschiedene Waschgänge gespart werden.

Wird meine Wäsche nur bei hohen Waschtemperaturen wirklich sauber?
Nein, das Waschen mit 30 Grad Celsius senkt die Energiekosten bereits um 40 Prozent im Gegensatz zu einem Waschgang mit 40 Grad Celsius. Heutige Waschmittel machen Koch- und Vorwäsche überflüssig.

Auch Geschirrspüler und Trockner haben meist energiesparende Programme.

Wie sinnvoll ist die Nutzung eines Trockners?
Als Alternative zum Trockner gibt es natürlich die gute alte Wäscheleine oder den Wäscheständer. Das Luftrocknen spart nicht nur Energie, es ist auch noch schonender für die Wäsche. Wer nicht auf die Nutzung eines Wäschetrockners verzichten kann, sollte bei der Waschmaschine eine möglichst hohe Schleuder-Drehzahl (mindestens 1400 Umdrehungen pro Minute) einstellen. Das verringert die Trockenzeit der Wäsche und spart Strom.

Aber vorsicht: Während des Trocknens auf einem Wäscheständer oder einer Leine in der Wohnung müssen die Räume mehrfach stoßgelüftet werden, um das an die Luft abgegebene Wasser aus der Raum zu entfernen. Sonst kann es zu Schimmelbefall kommen.


Fernseher, Handy und Konsole

HandyundCoGibt es auch bei den kleineren elektronischen Geräten Einsparmöglichkeiten?
Ein Tablet verbraucht in der Regel weniger Energie als ein Notebook und ein Smartphone ist wiederum sparsamer als ein Tablet. Egal welches Endgerät benutzt wird, meist haben diese einen Stromsparmodus. Die Geräte selbst mit ihren Funktionen sind Stromfresser. Ortungsdienste, WLAN oder Bluetooth suchen ständig eine Verbindung, was Energie benötigt. Außerdem macht die Helligkeit des Bildschirms eine Menge aus.

Tipp zum Laden der Endgeräte: Einfach in den Flugmodus schalten, dann laden diese um ein Vielfaches schneller. Und wichtig: beim Nichtgebrauch des Ladekabels, dieses vom Strom trennen. 

Bezogen auf die Umwelt macht es Sinn, vor allem tagsüber und bei Wind Strom zu verbrauchen, denn dann ist viel regenerativer Strom im Netz. Außerdem gibt es die Möglichkeiten für viele Geräte eine Zeitschaltuhr zu benutzen. Für bestimmte Bereiche machen auch Bewegungsmelder Sinn, um Bereiche nicht dauerhaft zu beleuchten.

Abschalten statt Stand-by
Gönnen Sie sich und Ihren Bildschirmen mal eine Pause. Einfach mal richtig abschalten: den PC Monitor, wenn Sie Mittag machen, und Ihren Fernseher oder die Spielekonsole, wenn Sie zu Bett gehen. Denn „Stand-by“ kostet Strom und Bares. Ziehen Sie Ladegeräte nach Gebrauch aus der Steckdose.

Steckdosenleisten mit Ausschaltknopf sind kostengünstig, praktisch und helfen dabei, Energiefresser zu bändigen.